„PETER PIEK (eigentlich Piechaczyk) ist ein Kuriosum. Geboren 1982 in der damaligen Karl-Marx-Stadt und später in Leipzig sesshaft, ist der Zwei-Meter-Schlaks so etwas wie ein künstlerisches Gesamtpaket, ein Allrounder im wahrsten Wortsinn. Pieks malt, schreibt, spielt mehrere Instrumente – und hat sich dabei wohlgemerkt nicht orchestralem Experimental-Jazz verschrieben, sondern straightem Indie-Power-Pop. Musik in Verbindung mit Malerei ist an sich nichts grundlegend Neues, doch Peter Piek empfindet beide Künste als untrennbar. Auf die Frage, ob man Farben hören könne, antwortet Piek mit einem klaren „Ja“. Die Songs für seinen 2010 erschienenen Zweitling I Paint It On A Wall entstehen beispielsweise, in dem er zuerst Teile der Songtexte auf Leinwand malt und die dadurch entstandenen Bilder wiederum vertont. Umgekehrt hört er beim Malen stets Musik, woraus sogenannte rhythmische Bilder entstehen.
CHRISTIAN FREIMUTH – Es ist der besondere Blick auf die Welt, der Christian Freimuths Musik ausmacht. Seine so gefühlvollen wie anspuchsvollen Lieder bewegen das Innerste, spenden Trost und können zu tieferen Einsichten führen. Denn meistens finden sie ihre Weisheiten im Alltag. Und bei aller Melancholie vermitteln sie ein versöhnliches Gefühl – sowohl für die Leichtigkeit als auch für die Schwere des Seins. Wer sie hört, findet das Schöne im Traurigen und das Besondere im Gewöhnlichen. Seit den neunziger Jahren macht Christian Freimuth schon deutschsprachige Singer-Songwriter-Musik. Mehr als 15 Jahre ist er also bereits einer dieser Männer mit Gitarre, von denen es heute so unglaublich viele gibt. Er klingt ein bisschen wie Gisbert zu Knyphausen ohne Weltschmerz, wie Philipp Poisel ohne Genuschel oder Spaceman Spiff ohne Zweifel – obwohl er schon so viel länger diese Art von Musik macht als sie.
LIZA&KAY – Dass weniger manchmal mehr ist, zeigt dieses norddeutsche Duo bestehend aus den beiden Hamburgern Liza&Kay. Weniger bedeutet hier aber nicht ein Verzicht auf intelligente Texte und eingängige Melodien, sondern einfach eine Absage an belanglose Texte, penetrante Beats oder Effekthascherei. Die beiden stehen vielmehr für akustischen deutschsprachigen Pop, der auch mal Einflüsse von Folk, Chanson, Punk oder aus dem Indiebereich erkennen lässt und seinen besonderen Reiz durch diesen Mix erhält. Dabei sind es letztlich die kleinen Details, die messerscharfen Beobachtungen alltäglicher Situationen, die diese Songs zu etwas Besonderem machen. Und das Tolle: So gut wie die Lieder allein mit Gitarre und den beiden herausragenden Stimmen auch funktionieren, man hört ihnen an, dass sie noch das Potenzial für die ganz große Geste haben. Hier haben sich zwei gefunden, die zusammen zur Höchstform auflaufen. Große Melodien inklusive. Und Verzauberung.