TRIXSI
It´s not a trick. It´s just TRIXSI.
Wie meinte unser erstes Bandinfo noch gleich? “Der Moment, wenn der Pantomime ein Bein gestellt bekommt und mit dem Gesicht in der Torte des Clowns landet, noch ehe dieser sie werfen kann, dann ist TRIXSI.”
Irgendwie so ähnlich jedenfalls. Stimmt auch eigentlich, bis auf die Sache mit dem Pantomimen. Dafür sind TRIXSI zu laut. Und die Sache mit dem Clown passt ehrlicherweise auch nur auf diesen Mechenbier, diesen Frontkasper, diese brüllende Bühnenbulette.
TRIXSI sind schwer in Worte, aber ansonsten leicht zu fassen. Hier happened nicht mehr und nicht weniger, als der ganz normale Magic, den man mit einer handvoll Freunde in einem Topf namens “Band” eben so anrühren kann. Hier verdichtet sich ein wenig Erfindergeist und viel Auge für das, was bereits vollbracht wurde und Sinn ergab mit einem hohen Maß an Kreativität. Hier werden Reifen plattgestochen, statt den Versuch zu unternehmen, Räder neu zu erfinden. Angst oder Stress hat hier keiner mehr. Bock umso mehr. Freude trieft aus jeder Pore und tropft zu Boden, während die Bandmitglieder synchron den Kopf schütteln: Über den Zustand dieser Welt, das menschliche Miteinander im Allgemeinen und die Musikbranche im Speziellen.
Die Band aus Hamburg spielt sowohl mit den funktionalen, antrainierten Momenten ihrer vorherigen, musikalischen Leben, als auch mit der Freiheit, die das Wegfallen von klanglichen und thematischen Konzepten wie HERRENMAGAZIN, FINDUS und LOVE A nun eben möglich macht. Da darf man beim Hören dann plötzlich an WEEZER und die EAGLES denken, während im Proberaum noch immer irgendwelche Punkrockplakate an der Wand hängen. Erlaubt ist, was gefällt. Und hier gefällt man sich untereinander gegenseitig. Einer ruft Prost, alle anderen nicken. Who the fuck is niezuvordagewesen? Wo bei deutschsprachiger Rockmusik der Spaß aufhört, fangen TRIXSI erst an. Und es steht zu befürchten, dass sie noch lange nicht fertig sind.
ULF
„das essen ist drin,
wie immer viel zu viel.
ein kaffee noch, dann geh’n, mal raus,
auch da mal nach dem rechten seh’n.
den deich entlang, dem alten baum entgegen. der steht noch.“
Frühjahr 2019: Gerade gab’s noch Weihnachtsbraten, bald ist wieder Ostern. Erstmal zu Penny!
Da stehen ULF und kaufen Schnaps. In irgendeinem Keller verkleben sie dann kichernd wie kleine Jungen alberne Sticker,
denn sie sind keine 30 mehr und lieben das Leben.
Kurze Zeit später treten sie auf und spielen Lieder genau darüber, aber eben umgekehrt: Dar¸ber nämlich, dass das Leben, wie es hierzulande von den meisten gelebt wird, so brutal normal wie möglich, ziemlich beschissen ist.
„in häusern wie diesen
soll man sich das leben nehmen –
dafür sind sie da! dafür hat man sie gemacht!“
Aber: ULF leben noch und viele andere auch. Die Tage sind halt doch immer mal schön,
selbst „zwischen all den leichen“, nicht zuletzt, weil es Bands wie diese gibt: große Songs von großen Menschen (ca. 2m, alle fünf),
die mühelos zwischen Melancholie und Aufbruch pendeln und mit Texten über das Suchen von Nischen des Miteinanders in einer traurigen Welt voller Gegeneinander immer wieder so vieles richtig machen.
Das Konzert wird präsentiert von VISIONS, DIFFUS, kulturnews, Ox Fanzine & livegigs und ByteFM