James Hunter ist eine Konstante in seinem Genre. Seit den 80ern steht er auf der Bühne und singt den wirklich Modern Soul, damals noch wie es sich gehörte in kleinen Clubs und Pubs, wo man sich mit Alkohol und lauter Musik die ganze Nacht und gelegentlich die Fäuste um die Ohren schlug und tanzte bis die Sohlen abfielen. Das macht man zwar heute noch so, aber die Geschichten um die Partys der britischen Arbeiterklasse gehören natürlich ebenso zur Legende wie die Tatsache, dass Hunter der erste Engländer ist, der von Daptone einen Vertrag angeboten bekommen hat. Das Label aus Brooklyn, das den Soul fast im Alleingang wieder auf die musikalische Landkarte gesetzt hat, dessen Studioband Amy Winehouse’ Album „Back To Black“ eingespielt hat, bei dem Ikonen wie Charles Bradley, Sharon Jones oder Naomi Shelton und die Gospel Queens veröffentlicht haben, ist bekannt für seine Stilsicherheit. Und da passen James Hunter und seine Band natürlich wie die Faust aufs Auge. Im Februar erscheint ihr neues Album „Whatever It Takes“, produziert zusammen mit dem Label-Mastermind und -Mitbegründer Bosco Mann. Der ist bekannt dafür, dass er ausschließlich analoge Aufnahmetechniken nutzt, und das merkt man auch dem warmen Sound der Platte an. Der Grammy-nominierte Hunter (für sein Album „People Gonna Talk“, das ihm in den USA den Durchbruch brachte) singt, schreit, röhrt, flüstert, schmilzt sich durch die Songs. Wohldosiert setzt der Crooner vor dem Herrn alle Gefühle ein, immer mit dem nötigen Pathos. Währenddessen erzeugt seine Band einen steilen Sound: Schlagzeug, Kontrabass, Orgel, zwei Bläser und der Sänger selbst an der Gitarre spielen, als wäre der Northern Soul ihre ureigenste Erfindung. Das Thema: Die Liebe in all ihren Facetten, denn Hunter ist verliebt wie ein junger Fuchs. Wenn möglich, sollte er – Sorry, Ms Hunter! – vor jeder neuen Platte heiraten. Oder sich auf jeden Fall das Gefühl noch viele Jahre bewahren. The James Hunter Six sind allemal eine der besten Soul-Bands und eine Bank bei jeden Allnighter. Am 16. März 2018 spielen sie im Hamburger Knust.
Das Konzert wird präsentiert von Kulturnews + 30sto50s.com