Release-Sause! Das Hamburger Independent Label BB*ISLAND feiert mit dem Abend drei frisch erschienene Alben, die die Welt wirklich braucht.
THE BURNING HELL (Ghost Palace)
In hamburg keine Unbekannten sind die kanadischen garage-folk/indie-rock-odd balls, und immer für Überraschungen gut. Sie haben haben schon Party Hymnen über die Apokalypse gespielt, als die Apokalypse noch so gar nicht bei der Party angekommen war. Irgendwie hat sich das ja nun geändert. The Burning Hell, bestehend aus Mathias Kom und Ariel Sharratt im Kern, mit wechselnden Freunden und Gästen, sind bekannt für ihre wild die Genre streifenden Songs. Die sind vollgepackt mit einer Fülle von literarischen, historischen und popkulturellen Vorbildern, mit Helden und Schurken, Subjekten und Objekten, Geschichten und Hooks. Durch ihre ‘heavy rhymes’, ihre wortreichen Geschichten, bewegen sie ich immer mit leichtem Schritt. Selbst bei ihrer thematischen Fixierung auf das nahende Ende, und den kleinen, wie großen menschlichen Bankrott, feiern sie letzlich die Teilhabe an einer gemeinsam geschaffenen, stets überraschenden und gelegentlich sogar schönen Welt. Instrumente werden diesmal getauscht zwischen Mathias Kom, Ariel Sharratt, Shotgun Jimmie und Maria Peddle. Mitsingen dürfen alle… „Pass The Wine, Fuck The Government, I Love You…“
THE SOUND OF MONEY (Two: Rhyme On)
Das ist wird das Hamburg Debut der Münchener, aber gänzlich unbekannt sind sie doch nicht. Und wie ihre labelmates aus Kanada denken sie ihren köstlichen underground Pop um drei Ecken mit wohlfeilem Konzept, hier kurz umrissen.
2017: Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Summer of Love 1967 präsentierten The Sound of Money 2017 ihre Konzeptplatte “More? WHY NOT! – AN ANAGRAMMATIC EXORCISM OF THE 60S” (BB*Island). Dazu bastelten sie die Titel von 12 ihren Lieblingsplatten aus diesem Pop-Ur-Jahrzehnt zu Anagrammen um – und schwuppdiwupp hatten sie 12 Titel für ganz neue Songs: Aus „Pet Sounds“ wurde „Nude Spots“, aus „Piper At the Gates of Dawn“ „Tiger T – Death Happens to a Few“ …
2025: Geradezu überpünktlich vor dem 50-jährigen Punk-Jubiläum sind sie nun wieder zur Stelle: Am 23.5. wird „TWO: RHYME ON – AN ANAGRAMMATIC EXORCISM OF THE 70s“ (BB*Island) erscheinen – mit Anagrammen von David Bowie bis Chic, von Nico bis Slits, von Bob Marley bis Kraftwerk. Beispiel? Aus „The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars“ wird „Dr. Dr. Themefart, Frustrating Himself, Posed as Gay Old Nazi SS”. Und wie die Titel-Buchstaben haben sich auch Musik und Text zu einem schillernden, grotesken Kaleidoskop klassischer 70s-Popstile zurechtgeschüttelt: Landwirtschafts-P-Funk, Finanzcasino-Gospel-Disco, Anti-Pogo-Postpunk, zweifelnder Heimcomputer-Dub-Jazz, der gesamte Bowie in dreinhalb Minuten rückwärts …
Live eine Wilde-Maus-Fahrt des Pop-Glam in Münchner Underground-Allstar-Besetzung: Claudia Kaiser (DIE MOULINETTES, THE ROYAL FLARES), Gitarre, Bass, Gesang; Albert Pöschl (ECHOKAMMER, DAS WEISSE PFERD), Bass, Gitarre, Gesang; Martin Lickleder (DIE MOULINETTES, SUZIE TRIO), Geige, Mundharmonika, Gesang; Tom Wu (WHAT ARE PEOPLE FOR, SINEM), Schlagzeug / Franziska Erdle (TRISKA), Percussion / Svenja Pfeiffer (THE ROYAL FLARES, ANGELS OF LIBRA), Keyboards, Gesang
SWEARING AT MOTORISTS (While Laughing, The Joker Tells The Truth)
Garantiert kein Hamburg Debut, aber ein Label Debut. Das lo-fi rock Duo (ursprünglich aus Dayton, OH, mittlerweile St.Pauli, HH) wirft nach einigen Boxenstops nochmal seinen Motor an und der schnurrt schon ganz hervorragend. Sänger/Gitarrist Dave Doughman hat mit Drummer Martin Boeters ein neues Album fertig gestellt, das später im Jahr bei BB*ISLAND erscheint. Vorab im Mai wird noch ihr von Rick McPhail produziertes, großartiges Album „While Laughing, The Joker Tells The Truth“ wiederveröffentlicht, uns schien das war 2014 ein wenig untergegangen. Kritiker bezeichneten Swearing At Motorists mal als „The Two Man Who“, und jeder, der das Glück hatte, sie live zu sehen, würde dem sicherlich zustimmen. Energiegeladen, charismatisch, krachende Akkorde, eine markante gefühlvolle Stimme und ein bisschen vom nötigen Wahnsinn…