HAWEL / MCPHAIL
A band made by fuzz pedals!
Als ihre Bands Venus Vegas und Tigerbeat im Jahr 2001 gemeinsam auf Tour gingen, hätten die beiden Sänger, Songwriter und Gitarristen Rick McPhail und Frehn Hawel sich vermutlich nicht träumen lassen, irgendwann mal eine zwei Mann Band zusammen zu starten.
Aber der Reihe nach: Nach dem Ende von Venus Vegas stieg McPhail 2004 bei Tocotronic ein und bereichert die Band seit ‘Pure Vernunft Darf Niemals Siegen‘ mit fuzzy Gitarrenlinien und Soundscapes, startete 2006 Glacier (of Maine) und danach sein Trio Mint Mind, mit dem er in 2020 das Album ‘Thoughtsicles‘ veröffentlichte. Hawels explosive Garage-Rockband Tigerbeat implodierte nach zwei Alben ‘No.1‘, ‘13 Songs‘) in 2006, mit The Last Things brachte er 2015 ‘Shake ´em Blues‘ heraus.
In all den Jahren trafen die beiden Autodidakten sich regelmäßig in McPhails The Upper Room, einem Hybriden aus musikalischem Refugium, Gitarrennerd-Traum, Proberaum und Aufnahme Studio, um gemeinsam Fuzz-Pedale, Verstärker und Gitarren auszuchecken und dabei über Liebe, Kindererziehung, Politik, ihre aktuellen Bands und vieles mehr zu reden – aber seltsamerweise nie darüber, gemeinsam Musik zu machen. Dran gedacht haben beide, zu fragen getraut hat sich keiner – also musste göttliche Fügung her:
Nach kurzer musikalischer Pause hatte Hawel 2018 die Idee, erstmals Songs aus all seinen Schaffensperioden mit einem Online gefundenen Drummer auf die Bühne zu bringen. Der Verbindlichkeit des Internet sei Dank, sprang dieser jedoch kurz vor der Show ab – glücklicherweise zu genau dem Zeitpunkt, als Hawel gerade mit McPhail im Upper Room dabei war, sein Pedalboard für die neue musikalische Unternehmung zusammenzustellen. McPhails Frage ‘Du weißt schon, dass ich auch Schlagzeug spiele?‘ brachte den Stein dann endlich ins Rollen. Bereits nach der ersten gemeinsamen Probe war klar, dass dies hier über den Rahmen des einen Auftritts weitergehen würde. Der Bandname besteht schnörkellos aus beiden Nachnamen. Wie man es aus dem Jazz kennt, signalisiert diese Namensgebung umgehend zwei Gleichgesinnte, die sich auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen.
Da zielloses Jammen beiden nicht unbedingt im Blut liegt, wurden im Upper Room schon bald neue Songs geschrieben, neue Sounds kreiert und kurz darauf auch die Aufnahmetaste gedrückt. Herausgekommen sind zehn Songs zweier Musiker, die sich nichts mehr beweisen müssen, aber umso mehr lieben, was sie tun. Songs über Langzeitbeziehungen, inhaltsleere Slogans, die Fallstricke unserer Zeit – in kurz: Über Drama, Liebe, Wahnsinn. Gitarrennerds kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Garage-Rock Fans und all jene, denen ein Refrain zuverlässig ein Lächeln ins Gesicht zaubert
ANNA WYDRA
Als “Melancholic stray cat pop” beschreibt die 27-Jährige Singer-Songwriterin und gebürtige Hamburgerin Anna Wydra ihre Musik. Mit Charme, Witz und einer Menge Gefühl behandelt sie in ihren Songs Themen wie Mental health, misslungene Dating Erfahrungen, unkonventionelle Beziehungsmodelle, Eifersucht oder die Vergänglichkeit des Seins. Ihre Texte sind dabei so ehrlich und unverblümt, dass man meinen könnte sie wären direkt aus einem Tagebuch zitiert.
Nach Veröffentlichung der Solo Eps “In a room in space” und “The tidal flow”, die in ihrer Zeit als Straßenmusikerin entstanden sind, erschien Ende 2021 ihr Debütalbum “The Absurdity of being” beim Label La Pochette Surprise Records.
Wer Indie Künstlerinnen wie Courtney Barnett, Phoebe Bridgers, Soccer Mommy oder Cloe Moriondo gerne Gehör schenkt, sollte sich Anna Wydras Musik nicht entgehen lassen!