Terry Hoax
Die Geschichte von Terry Hoax lässt sich schnell erzählen: Fünf Jungs aus Hannover, alle um die zwanzig, gründen eine Band, geben erfolgreiche Konzerte in kleinen versifften Clubs, leisten sich ihr erstes Demotape, werden von einer Plattenfirma entdeckt, MTV London (VIVA gab es noch nicht) spielt ihr erstes Video rauf und runter und die nächsten Jahre verbringen sie im klassischen Rhythmus Album-Tour-Studio-Album-Tour-Studio-Album-Tour-Schluss. 1988 gegründet, lösen sie sich 1996 nach fünf Alben und 600 Konzerten wegen„musikalischer Differenzen“ auf. Eine hoffnungsvolle junge Band war einmal. Sänger Oliver Perau nennt sich anschließend Juliano Rossi, wird Jazzsänger und verabschiedet sich vom Mainstream, Gitarrist Marcus Wichary sattelt komplett um und wird Zahnarzt, sein Bruder Martin gründet die Band Shimmer und wird nebenbei Buchhaltungschef eines Millionenunternehmens, Bassist Armin Treptau taucht in Berlin unter und nie wieder auf und Schlagzeuger Hachy M. Hachmeister legt enttäuscht die Stöcke nieder. 12 Jahre später dann eine Überraschung: Bei der Vorankündigung der Abschiedstournee von Fury in the Slaughterhouse steht der Name Terry Hoax mit auf den Plakaten. Die scheidenden Pferde hatten die ehemaligen Kollegen noch mal reaktivieren können und luden sie für ein paar Konzerte als Vorband ein. Die Begeisterung auf beiden Seiten war groß. Das Publikum jubelte und Terry Hoax fanden wieder Gefallen aneinander. Nur ein Dreivierteljahr später dann das erste neue Album mit dem selbstironischen Titel „Band of the day“. Terry Hoax hatten das Musikgeschäft sozusagen durch die kalte Küche wieder betreten. Die neuen Songs hatten soviel Drive und Punkappeal, dass es manch nostalgischem Fan schwindelig wurde. Terry Hoax hatten scheinbar Spaß daran, noch mal von vorne anzufangen. Sie setzen sich in einen kleinen Tourbus, zogen quer durch die Clubs und im Sommer 2010 begleiteten sie Reamonn ebenfalls bei ihrer großen Festival-Abschieds-Tournee. Ihr insgesamt achtes Album mit dem programmatischen Titel „Serious“ erscheint 2012. Terry Hoax haben Dampf abgelassen und ihr Spektrum erweitert.
Black As Chalk
Im Jahr 2007 in den Straßen von Göttingen. Keine Häuserschluchten, kein Betondschungel: Kleinstadt. In dieses Umfeld wird Black As Chalk geboren. Eine Band, die sich selbst von Anfang an anders erzieht. Unbeeindruckt von den Trends und der ewig gleichen musikalischen Sprache der Metropolen, bildet sich hier ein Indie-Sound, der die Sehnsucht nach großer Reise hat. Fünf Jahre, unzählige Autobahnkilometer und zwei Alben später sind die Jungs endlich angekommen. Das letzte Hemd fiel der Musik zum Opfer, die Ersatzgitarre wurde für die aktuelle Scheibe versetzt. Der Einzigartigkeit ihrer Musik, dem hypnotischen Zusammenspiel zwischen Gitarre und Piano, dem Spagat zwischen modernen Grooves und alten Sounds tut das alles keinen Abbruch. Der Zauber von Black As Chalk liegt an ihrer Unangepasstheit und der emotionalen Tiefe ihrer Musik. Singt Julian Schima von erkalteten Herzen, Zukunftsängsten oder einer kleinen Rast im großen Hafen trifft es einen ins Mark.