Als Temples vor zwei Jahren mit ihrer Debütplatte „Sun Structures“ auf die große Bühne traten, rieb man sich verwundert die Ohren: Woher kennen ein paar Jungspunde aus Kettering, mitten im Nichts von England gelegen, eigentlich all diese Sounds, die sie da in ihre Songs gezaubert haben? Klar, auch in den Midlands gibt es Radios, Plattenläden, Internet und auch von Pink Floyd, den Kinks und Tame Impala hatte man schon gehört. Aber mit welcher Sicherheit das Quartett den psychedelischen Wahnsinn in ihren Songs verarbeitet, das ist schon sehr erstaunlich. Die Stilsicherheit, mit der Sänger und Frontmann James Bagshaw, Keyboarder und Gitarrist Adam Smith, Bassist Thomas Walmsley und Schlagzeuger Samuel Toms so viel mehr machen, als ihre Vorbilder zu zitieren, haut einen rechtschaffen von den Füßen. Hier hat jemand das Psychedelic-Rock-Genre für sich entdeckt und modelt es nach eigenen Vorstellungen um. Bagshaws samtweicher, dezent hallender Gesang, die scheppernden Drums und komplexen Harmonien scheinen direkt einem von Patschuli getränkten Tagtraum entsprungen zu sein. Dabei klingt das alles überhaupt nicht epigonal oder gar angestaubt, sondern sehr frisch und eigen. Das gilt insbesondere auch für das neue und zweite Album „Volcano“, das Anfang März erscheint. Die Vorabsingle „Certainty“ rotiert schon seit einiger Zeit und verspricht für den Longplayer ein grandioses Hörerlebnis und eine ganz andere Soundlandschaft. Am 11. April kommen Temples nach Hamburg, um ihre neuen Songs live im Knust zu präsentieren.
Das Konzert wird präsentiert von Intro, ByteFM, Musikblog, Szene Hamburg + Hamburger Morgenpost