Als Nothing But Thieves im vergangenen Sommer eine exklusive Show in Berlin spielten (zusammen mit den Kollegen von Young Kato übrigens), trauten einige Zuhörer ihren Ohren kaum: Während die Stücke ihrer EP „Graveyard Whistling“ – mit dem sie aus dem Stand auf der„ One to watch 2014“-Liste der BBC landeten – eher nach melancholischem Indie-Pop klangen, stand da plötzlich eine Band auf der Bühne, die so richtig laut war. Da war Schluss mit dem zierlichen Bombast, der an Radiohead erinnert, da war auf einmal viel mehr der Bluesrock von Led Zeppelin und den Foo Fighters am Start. Da knallte eine E-Gitarre aus den Lautsprechern, die keinesfalls mehr ruhig genannt werden konnte, da legte Sänger Conor Mason jede Zurückhaltung ab. Auf einmal war klar, warum sich Bands wie Awolnation, Twin Atlantic oder Arcade Fire das Quintett aus Southend-on-Sea an der Themse-Mündung ins Vorprogramm geholt hatten: Nicht nur, weil Nothing But Thieves eines der faszinierendsten Debütalben des vergangenen Jahres veröffentlicht hatten, das auf Platz sieben in die britischen Top Ten einstieg (und das im Februar auch endlich bei uns erscheint), sondern weil die Jungs live ein echtes Brett sind. Das hat sich in Großbritannien herumgesprochen, nicht umsonst war ihre „Ban All The Music“-Tour im vergangenen Herbst ruckzuck ausverkauft und gibt es für die kommende „Under My Skin“-Tour in ihrer Heimat nur noch Restkarten. Nothing But Thieves sind ein echter Glücksfall für die britische Musik: Einerseits begnadete Songschreiber mit einem Gespür für eine vollendete Produktion, auf der anderen Seite eine Band, die live weiß, wie man ein Publikum zu Höchstleistungen fordert. Im März stellen die fünf das auch bei uns unter Beweis.