The Dashwoods
Es geht immer weiter. Ein Schritt nach dem anderen. Ein Prozess, den man nicht aufhalten kann. Und nicht aufhalten will. Weil The Dashwoods das alles iel zu gut und viel zu überzeugend machen.Nachdem 2010 schon die EP „Loony bin“ andeutete, wozu die Band imstande ist, setzt „Mirage“ diesen Weg im Frühjahr 2012 unbeirrt fort. Zwischen den Aufnahmen liegen nur knapp zwei Jahre, aber für die Anfangzwanziger Daniela (Gesang/Gitarre), Antoine (Schlagzeug), Adam (Gitarre) und Phillip (Bass/Gesang) reihte sich in dieser Zeit ein Höhepunkt an den nächsten: „Live in Bremen“-Siger 2011, Gewinner des Hamburger Musikpreises „Krach und Getöse 2011“, Auftritte beim Dockville, der Breminale und dem Reeperbahnfestival sowie in Frankreich beim Class’EuRock 2011. Dazu Supportshows für international etablierte Bands wie Those Dancing Days, We were promised Jetpacks und Blood Red Shoes.Beide Eps sind mittlerweile vergriffen und The Dashwoods sind längst wieder auf der Suche. Seit „Mirage“ hat sich bei ihnen viel getan. Sie haben neue Songs geschrieben, die sehr viel weiter gehen. Wenn sie in ihren Texten nach Gewissheiten, nach Orientierung und einem Ort zum Ankommen suchen, haben The Dashwoods all dies in der Musik längst gefunden. Wer will, kann natürlich Referenzen ausmachen Nur wird das eben schnell langweilig, weil hier unterschiedliche Einflüsse zu einem ganz und gar eigenen Sound verschmelzen: Selten war wundersam flirrender Indiepop so druckvoll und so tanzbar.
SAFI
Theater in der Stimme
Punk ist nicht tot und das Lied als existenzieller Schrei nicht aus der Mode gekommen. Wer Punk mit pubertären Jungs verbindet, die mit banalen Texten ihren Protest zum Ausdruck bringen und Krach als Musik rechtfertigen, solange es für die gerechte Sache ist, hat SAFI nie gehört. SAFI ist Punk, aber mit Poesie zwischen den anklagenden Zeilen, die mehr intelligenten Zynismus als naive Betroffenheit ausdrücken. „Punk 2013 braucht diese Musik. Aber noch mehr als auf einem Tonträger braucht er sie auf der Bühne. Denn von „da oben“ dürfte einem die konzentrierte Wucht SAFIs die Ohren wegschießen.“ (Musikexpress)
SAFI entstand durch viele Umwege und Band-Experimente, bis sich 2007 das Trio mit dem unverwechselbaren Sound zusammen fand, das heute für SAFI steht; Frank Semmer am Schlagzeug, Matthias Becker an Bass und Gitarre. Und vor allem Safi selbst: Namensgeberin, Mastermind und Furie, die ihre Gitarre wie eine Waffe behandelt und ihre Stimme so einzusetzen weiß, dass der Schmerz im Gehörgang des Zuhörers bequeme Hörgewohnheiten und populistische Verklärungen komplett kippt. Die Lyrics sind in Safis Muttersprache gehalten und collagieren assoziativ Worte und Wortschöpfungen, die sie dem Alltag und dem deutschen Wortschatz entnimmt. Sprache als Klang. Ob „Mit dieser Meinungsprothese auf einem Querdenkerstummel“ oder „Ich tret mir eine Magengrube“ – SAFIs Bilder sind so schön wie böse, so kraftvoll wie vielschichtig.
Seit Safis Vehemenz ihren Leipziger Heimathorizont übersprungen hat, gelangte sie an Hamburger und Berliner Ohren, wo sich Starproduzent Moses Schneider (Beatsteaks, Tocotronic, …) in die Produktion ihres Debüts „Kalt“ einmischte: „… natural vocal distortion – coole Scheiße!“ Das Album erschien 2009 auf dem Hamburger ZickZack-Label und sorgte für die erwartete Polarisierung bei Publikum und Presse. Aber auch für deutliche Begeisterung. „Diese Band ist eine echte Überraschung, deren Brachialität abgefedert wird von einem glühend unruhigen Gesang. Das hat es in dieser Kombination bislang noch nicht gegeben. Sprache als Klang und Musik mit einer selten gewordene Dringlichkeit. Weghören ist nahezu unmöglich.“ (Intro-Magazin)
Ihr aktuelles Album produzieren sie zusammen mit Mathias Schneeberger (Goldene Zitronen, Sunn O))), Masters Of Reality, …) in Los Angeles; und auch Gordon Raphael (The Strokes, Super700, …) begleitete einen Teil der Studiosessions in Berlin. Diese Konstellation verspricht in Hinblick auf die aktuelle musikalische Entwicklung SAFIs erneut eine außerordentliche klangliche Qualität. Die assoziativen Texte sind statt ausladend-lyrisch collagiert jetzt reduziert-schlagzeilenartig verknappt und werden wie warnende Ankündigungen über ausladende, kraftvoll-energetische Drums-, Gitarren- und Elektroklänge geworfen.
Ende 2013 wird das Album veröffentlicht