Joco + Wolfgang Müller + Game Ove & Die Spielfiguren + Henning Karl + Man Behind Trees
JOCO
Der Horizont. Diese geheimnisvolle Linie zwischen Himmel und Erde, die in der Vergangenheit ganze Generationen von Dichtern und Denkern, Philosophen und Physikern beschäftigt und die Phantasie der Menschen angeregt hat. Eine Grenze, die auch heute noch eine magische Anziehungskraft besitzt, sogar in Zeiten, in denen sich jeder mit ein paar Klicks selbst Antworten auf die Frage nach dem Dahinter geben kann. Trotzdem ertappen wir uns immer wieder bei einem sehnsüchtigen Blick in die Ferne. So wie das norddeutsche Indiepop-Duo JOCO, das mit seinem Longplay-Debüt „Horizon“ das wohl aufregendste und mitreißendste Newcomer-Album des Jahres vorlegt!
JOCO besteht aus den beiden in Schleswig-Holstein geborenen und in Ostfriesland aufgewachsenen Schwestern Josepha (Vocals, Drums) und Cosima (Vocals, Klavier, Gitarre).Von Kindesbeinen an haben sie zusammen Musik gemacht; erst innerhalb der Familie, auch mit den beiden Brüdern, später sowohl in gemeinsamen als auch in getrennten Bands. Nachdem sie am Konservatorium in den Niederlanden Klavier (Cosima) und Gesang (Josepha) studiert hatten, folgte vor zwei Jahren ein konsequenter Cut: Josepha und Cosima trennten sich von ihren damaligen Formationen und ihren Jobs als Dozentin und Gesangslehrerin, um nach Hamburg zu ziehen und sich auf ihre eigene Musik im Duo zu fokussieren. Nach erfolgreichem Abschluss desrenommierten Popkurses an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater sowie unzähligen Gigs in ganz Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland erscheint nun mit „Horizon“ JOCOs Debütalbum.
WOLFGANG MÜLLER
Es gibt diese unscheinbaren, verhuschten Momente zwischen Menschen, wenn die Knoten sich lösen und die Dinge trotz aller bestehender Ungewissheit für einen Augenblick klar und sinnvoll erscheinen. Beim Aufwachen etwa, wenn einer verliebt und besorgt über den Schlaf des anderen wacht, oder spät nachts beim Streiten, wenn die Tränen geflossen und die Gemeinheiten verteilt sind, wenn man ausgelaugt und auf Null voreinander steht und sich trotzdem auf einmal bei den Händen nimmt. Bei den Händen nehmen muss.
Der Songwriter Wolfgang Müller macht Musik für diese Momente, oder vielleicht auch genau wegen ihnen. Irgendwie unmodern und hoffnungslos romantisch, mit klassisch gezupfter Gitarre und einer brüchigen, nüchternen Stimme, die offenkundig schon viel zu viele Zigaretten über sich ergehen lassen musste. Ob das nun Folk, Chanson oder Klassik ist spielt dabei genauso wenig eine Rolle, wie die Frage nach zwischenmenschlichen Masterplänen und Lösungsstrategien. Müller interessiert nicht, ob und wie sich seine Figuren am Ende tatsächlich bekommen, sondern eher wie sie in diesen Schwebezustand zwischen einem „Nach Vorne“ und einem „Zurück“ geraten konnten, in dem das „Ich liebe Dich“ in der nächsten Sekunde verdächtig nach „Ich will Dich nie mehr wiedersehen“ klingt. Welche Möbel werden in dieses seltsam- abstrakte „Beziehungs“-Gebilde geschleppt und wie oft hektisch hin- und her geschoben? Ist man dabei überhaupt noch ehrlich zu sich selbst? Und wo landet all der Krempel am Ende wieder? Unten auf der Straße? Die Lieder des Hamburgers sind oftmals wie das Knipsen eines alten Fotoapparates, der für den Bruchteil einer Sekunde alle verfügbaren Sinne aufreißt und den vorbeischneienden Augenblick mit all seinen positiven wie negativen Färbungen so präzise als möglich einfängt.
Die bislang veröffentlichten Alben heißen „In Der Zwischenzeit“ und „Gegen Den Sinn“ und sind vor allem eines nicht: panisch. Denn Wolfgang Müller weiß, dass auch wenn Verbindlichkeit und Nähe manchmal schwer zu ertragen sind, ein Aufbäumen meist auch keine besseren Zustände beschert. Trotzdem sind seine Lieder nicht resigniert, sondern besonnen, poetisch sowie ungeheuer klug. Ausladende Vollband-Experimente sind hier gar nicht von Nöten. Müllers fast schon kammermusikalischer Ansatz trägt vollkommen, was seine Live-Auftritte wie beim Berliner Online-Musiktalk „TV Noir“ vortrefflich belegen. 2011 erscheinen die bisherigen Alben „In Der Zwischenzeit“ und „Gegen Den Sinn“ endlich auch auf Vinyl, weshalb Wolfgang Müller nach ausgiebiger Babypause wieder vermehrt Konzerte spielen möchte. Mehrheitlich alleine mit seiner akustischen Gitarre – und die Menschen im Raum werden anfangen ganz sachte zu atmen und sich gebannt an all den verletzlichen Momenten beschwippsen, die dann wieder allabendlich durch die Räume flattern. (Mario Cetti)
GAME OVE & DIE SPIELFIGUREN
Ove and out. Nach guten zwei Jahren hat der Nordfriese Ove Thomsen keine Lust mehr, alleine durch die Republik unter dem Namen „Game Ove“ aufzutreten. So kamen Stück für Stück „die Spielfiguren“ dazu, die, wie Ove sagt: „Das Ding richtig rund machen.“ Die fünf jungen Wahlhamburger ziehen am gleichen Seil und lassen den Gegenwind der Musikindustrie einfach an sich vorbeiziehen.
Ihr Debütalbum „Ove, Wenn & Aber“ spiegelt den unendlichen Bock auf’s Leben wieder, auch wenn sich eine melancholische Grundstimmung durch das Album zieht. Hier treffen feinsinnige Texte auf ein ausgewähltes Sammelsurium an Instrumenten. Eine Mischung aus klassischer Liedermacherkunst, Folk und leicht amerikanisch angehauchtem Pop, getragen von der charmanten, gefühlvollen Stimme des Sängers lassen auf Idole wie Sven Regener (Element of Crime) oder Gisbert zu Knyphausen schließen. Ove besingt Bilder, die jeder kennt. Es sind all jene stille und laute Momente im Leben, die regelmäßig wiederkehren: Freundschaft, Liebe, Mut, Verlorensein und Dazugehören.
Ove will die Träume aufhängen, an einer Leine, wo sie trocknen können („Stell´ die Weichen“). Er erkennt, dass man sich nicht wohlfühlen kann, wenn Zuhause nur ein Wort ist und die Bedeutung noch immer fehlt („Ein halbes Herz“). Und er verliert sich in bunten, erheiternden Reimen, denn: „Kleider machen Leute und ein Studium macht schlau, ich schreib´ noch kurz meine Masterarbeit über warum interessiert das keine Sau “ („Mexico“). Das klingt kritisch und bescheiden zugleich, aber immer auch humorvoll. Trotz nachdenklich-trauriger Vertonung an der einen oder anderen Stelle, ist es eine positive bis ironische Grundstimmung, die sich in allen zwölf Liedern wiederfindet. Das Glas ist eben nicht halb voll, auch nicht halbleer, sondern es liegt in Scherben auf St. Pauli im Mitternachtsverkehr („Scherben bringen gar nichts“).
Das Album „Ove, Wenn und Aber“ erzählt Anekdoten aus dem Leben eines Twenty Somethings: Wein aus Pappbechern, Masterarbeit schreiben und immer wieder Mädchen. Mal sind die Liedzeilen skizzenhaft hingeworfen, voller weißer Flecken und ganz durchlässig, im nächsten Moment sehr explizit. Von Neologismen gespickter Indie-Minnesang steht neben Trotz und Aufruhr. Zu klassischem Singer-Songwritertum gesellen sich Country – Gitarren, Americana-Anleihen und mal eine verzerrte E-gitarre. Laut wie leise, freundlich wie garstig und schwelgerisch wie frustriert.
HENNING KARL
Henning Karl ist ein norddeutscher Liedermacher und Sänger aus Schleswig-Holstein.
Geboren in Flensburg, groß geworden an der Ostsee und seit über zehn Jahren auf der Suche.
Nach zahlreichen Umzügen quer durchs ganze Land ist das Nordlicht inzwischen in Hamburg eingelaufen und scheint angekommen zu sein.
Wenn Henning Karl auf der Bühne steht erinnert er sich an DAMALS. Er weiss, dass er trotz der vielen Reisen nur HIER OBEN zuhause ist doch vergisst nicht das Gefühl, als er DURCH DIE STRAßEN fremder Städte ging. In seinen Texten geht es ums Weggehen, Wiederkommen und den Wunsch zu bleiben („Manchmal glaub ich Küstenkinder sind zum Heimweh haben geboren…“).Nicht selten braucht es nur EINE MINUTE damit die Stimmung während eines Konzerts kippt und aus einer ruhigen Ballade ein rhytmischer Sprechgesang wird. Text und Ton sind eben wie SCHIFF UND WIND. Immer ein bisschen unberechenbar. Musikalisch wird er dabei von Thorben Rode an der Gitarre, Julian Trempel am Kontrabass und Timo Köhler am Schlagzeug begleitet. Gemeinsam nehmen sie ihr Publikum mit, mal auf kleine, mal auf große Fahrt, aber am Ende fügt sich immer alles zusammen wie ein PUZZLESTÜCK in das andere.
MAN BEHIND TREES
„man behind tree“ ist eine indieband, die einflüsse der noisepop- und postpunktradition der späten achziger und frühen neunziger Jahre in ihren stücken verarbeitet. mehrstimmiger harmoniegesang, westcoast-gitarren-jangle und an die glasgower-c86-szene erinnerndes songwriting prägen den stil der band. Die fünf musiker leben in berlin, haben 2011 ein erstes do-it-yourself-album aufgenommen und damit die berliner clubszene ausgiebig bespielt. das zweite album wird nun im spätsommer auf „solaris empire“ erscheinen. „man behind tree“ ist das hauptprojekt der fünf jungs, die daneben auch in den bands „the happy end“, „monster bronsons“, „seaside stars“, „aeroclub“, „desmond garcia one man band“ und „the sealevel“ mitwirken oder -wirkten.
Zum Vorverkauf:
WARUM HUTSPENDEN-TICKET?
Bei der Knust Acoustics Sommersession lassen wir immer den Hut für jeden
Künstler bzw Band rumgehen. Das ist aber indoor nicht möglich. Deswegen
haben wir uns gedacht, ein Hutspende-Ticket einzurichten. Ihr könnt Euch
jetzt aussuchen, ob ihr 1€, 2€ oder 3€ pro Künstler spenden wollt. So
entstehen die Preise von 5€, 10€ bzw 15€.