MIA DIEKOW:
Sie ist jung, quirlig und strotzt nur so vor Energie. Ist Sängerin. Und macht es sich mit ihren Liedern nicht einfach. Weil sie es sich nicht einfach machen kann; denn wer, wie die Hamburgerin Mia Diekow, in der Lage ist, so präzise zu beobachten, der sucht dafür auch nach einem entsprechend eindringlichen und klaren Ausdruck. Das wird nicht einfacher, wenn dieser geradezu ausleuchtende Blick nicht nur vordergründig durch das Leben schweift. Mia Diekow könnte schön verklausuliert auf Englisch singen. Sie jedoch trägt sie auf Deutsch vor. Aus gutem Grund. „Ich liebe das Deutsche wegen seiner Genauigkeit, seinen auffallend präzisen und überaus direkten Worten“, sprudelt es aus ihr heraus, „der Ausdruck ist so konkret. Und stark. Man kann Gefühlszustände und die Unfassbarkeit der Dinge sehr poetisch beschreiben.“ Aus den noch unscharfen Protokollen ihrer Beobachtungen entwickelt sich langsam Bild um Bild, die Konturen werden schärfer und Zusammenhänge anschaulich. „So werden Buchstaben provoziert, aus denen dann Worte und letztendlich ganze Geschichten werden“, erklärt Mia Diekow, „wenn es kommt, dann muss ich es nur aufschreiben. Meist kommt zuerst der Text. Und im Text liegt schon sehr viel Melodie.“ Die Figur ist schon im Stein, man muss sie nur finden!’, meinte Michelangelo einst. So tastet sie sich vor und fühlt die Töne bis das Stück singt.
Solche Texte fordern Musik, die den Raum dafür aufmacht. Und mindestens so ebenbürtig ist. Das können große, aufwühlende Melodien, die mit mächtig Vollgas unterwegs sind. Aber die leise Reflektion. Den Texten mit emotionalem Tiefgang, schneidert Mia Diekow ein Melodiegewand, das geprägt ist durch einen warmen, rollenden und meditativen Klang. Das funktioniert bei ihren Balladen genau so, wie bei ihren temporeichen Nummern. Wie aus einem großen Baukasten nimmt sie Versatzstücke aus Soul, Blues, Pop, Elektronika und Jazz. Denen bringt Mia Diekow das Tanzen bei. Dabei wird sie voll und ganz der eigenen Textzeile aus dem Stück „Ohrenkuss“ gerecht: „Komm, wir fegen deine Splitter zusammen, keine Angst, dass irgendwas nicht zusammenpasst.“
Ideen reifen lassen, das nimmt Mia Diekow für ihre Lieder und für sich in Anspruch. Daraus erwächst schließlich ihr Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit, die sie immer so entspannt und unverkrampft erscheinen lässt. Und eine Stimme, die sich in jedes Unterbewusstsein frisst und gleichzeitig Gänsehaut erzeugt. Es gibt Künstler, die erzählen jedem von ihrer dringlichen Botschaft. Für Mia Diekow ist das nichts: Sie will, dass ihre Musik und ihre Texte für sich selbst sprechen. Und das tun sie. Laut und vernehmlich.
Franz X.A. Zipperer
BEN BARRITT:
Ben Barritt is a singer-songwriter who also plays guitar for other people. A year ago he relocated from London to Berlin and, having released his first EP ‚Sundial‘, feels he’s earned the right to talk about himself in the 3rd person. He writes lyric-driven songs which blend Folk, R&B and Jazz- full of surprising changes of mood but with melody at their core. He plays with some of the best musicians in both cities but is often seen wandering alone with an acoustic. In 2014 he has already wandered through Germany, UK, Czech Republic, The Phillipines, Hong Kong, Russia and the US
DEINE COUSINE:
Ja, Ja – die liebe Verwandtschaft! Man streitet man fetzt und man liebt sich. Doch irgendwie bekommt man trotzdem nie genug voneinander. „Deine Cousine“ ist Sängerin, Composerin und RampenFrau in einem und sie kennt mit ihrer Performance nur eine Richtung „Geradeaus nach Vorn!“
Die Songs decken die verschiedensten Facetten ab. Ganz so wie „Deine Cousine“ eben ist. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als deutschsprachigen Indiepop.
Mal melancholisch mal frech. Von „right in your face“ hin zu spielerischer Leichtigkeit. Von erzählerisch bis hin zu „Schrei es einfach raus“!
Um ihren neuen Songs den nötigen Druck zu verleihen greift „Deine Cousine“ seit Kurzem zur Gitarre, doch auch am Klavier macht sie eine gute Figur. Ihre Musik ist anders ist und so indivi- duell wie sie selbst. Mit dem eigensinnigen Spiel, dem authentischen Auftreten und ihren per- sönlichen Texten unterstreicht die Wahlhamburgerin, „irgendwie neu“ und doch so vertraut zu sein.
Die Musik von „Deine Cousine“ gehört damit nicht in die Kategorie „schon mal gehört… „, son- dern überzeugt durch das interessante Spiel musikalischer Farben und neuer Blickwinkel. Der Song „Mehr sein“ formuliert ihr Lebensmotto treffend. Raus aus dem normalen und mehr wollen, mehr machen, mehr erleben – eben mehr sein!
Ihre Texte drehen sich um nichts anderes als um das Leben. Themen, die bei „Familienangele- genheiten“ nun mal auf den Tisch kommen wie Freude, Träume, Glücksmomente und deren Gegensätze.
Lass auch Du die Songs von „Deine Cousine“ zu einer Familienangelegenheit werden.