Konzertreihe „Songs & Whispers“
KAURNA CRONIN + HANNA FEARNS
Der Australier Kaurna Cronin ist ein wandernder Geschichten-Erzähler auf der Überholspur. Mit gerade einmal 24 Jahren bereist er zum vierten Mal Europa im Alleingang, veröffentlicht seinen vierten Tonträger und hat einige wichtige Auszeichnungen erhalten. So wurde er erst kürzlich von der Folk Alliance Australia als ‚Artist Of The Year‘ ausgezeichnet und erhielt kurz darauf den APRA-AMCOS Emily Burrows Award.
Mit Leidenschaft und Fleiß hat sich der junge Australier an die Spitze einer neuen Riege von australischen Do-it-yourself-Folk Künstlern getastet, die die Art Musik zu teilen, zu schreiben und der ganzen Welt näher zu bringen, neu definiert haben.
Den Kern von Cronins Songs bilden liebevoll erzählte Geschichten, deren Wurzeln in Australiens Landschaften liegen und ein Gefühl von Nostalgie vermitteln, jedoch auf zeitgenössische Art und Weise.
Kein Wunder also, dass Cronin sein neustes Album „Southern Loss“ als eine Hommage an sein Heimatland bezeichnet, als eine Liebeserklärung an die schroffen Landschaften und großen australischen Geschichten, die im Laufe der Zeit geschnitzt wurden und von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Dass das Album in einem selbst errichteten Studio in den Hügeln von Cronins Heimatstadt Adelaide aufgenommen wurde, ist dabei quasi selbstverständlich.
Die Veröffentlichung von „Southern Loss“ (2.9.2016, Songs & Whispers“) wird mit einer gut zweimonatigen Tournee quer durch Europa begleitet und zweifellos viele Inspirationen für neue Songs aus dem Hause Cronin liefern.
HANNA FEARNS
Hanna Fearns wurde die Musik in die Wiege gelegt: die Großmutter mütterlicherseits tingelte als Vortragskünstlerin mit deutschen Kunstliedern um die Welt, in der Familie ihres aus Liverpool stammenden Vaters war Singen und Spielen von Folksongs so selbstverständlich, wie der Fünf-Uhr-Tee. Als Kind lernte Hanna Klavier spielen, später nahm sie die Gitarre hinzu. Inspiration dafür kam aus dem Plattenschrank der Eltern: kaum, dass sie die ersten drei Akkorde beherrschte, stürzte sie sich auf die Songs von Bob Dylan, Joan Baez, Joni Mitchell und The Beatles. Als Teenager wurde Hanna Fan des chilenischen Songwriters Alavro Peña-Rojas, der gemeinsam mit The Clash-Sänger Joe Strummer die Punkrock-Legende The 101’ers gründete und gerne bei Hannas Eltern zum Tee vorbei kam. Fasziniert von seinen verschrobenen Songs, begleitete sie ihn zu Bandproben, besuchte Konzerte und kam auf den Geschmack des Musikerlebens.
Als Hanna mit 15 durch Europa trampte, machte sie Straßenmusik, um die Reise zu finanzieren. Ihren ersten „Bühnenerfolg“ feierte sie in Antwerpen, wo sie bei einem „Open Mic Abend“ das Publikum mit Joni Mitchell-Songs begeisterte. Zwei Jahre darauf wurde Hanna Mutter eines Sohnes und legte die Pläne von der großen Welt und der Musikkarriere für ein Weilchen auf Eis. Gemeinsam mit dem Sohnemann lebte sie in einer Punk-WG, machte zuhause Musik und gründete mit einem Freund ihre erste Band „The Commercials“. Das war Mitte der 80’er Jahre, doch trotz New-Wave-igem Plastik-Sound, mit Drum Computer, Keyboard und Gitarren, schon damals Hannas Leidenschaft für einnehmende Melodien rauszuhören.
Schließlich war es die Kneipe, in der sie sich ihr Studium finanzierte, die Hannas Faible für Country, Tex-Mex und Americana entflammte. Spät nachts, wenn alle betrunken und anhänglich waren, kamen dort die Engtanz-Country-Schunkler auf den Plattenteller. Infiziert von der Sentimentalität und Hingabe dieser ganz besonderen Abende reiste Hanna in die USA und ließ sich auf einem Conjunto-
und Tex-Mex-Festival in San Antonio endgültig bekehren. Kaum war sie wieder zurück, gründete sie ihre erste Country-Band: Mit Easy Country coverte sie Songs ihrer Helden wie Graham Parson, Emmilou Harris, Hank Williams, Patsy Cline, Maria McCee und Jonny Cash. Beflügelt vom Erfolg der Live-Auftritte und einer ersten EP der Band, begann sie zunehmend eigene Songs zu schreiben. So wurden aus Easy Country schließlich fearns. Americana, Alternative Country und Indierock waren die stilistischen Einflüsse, Calexico, Giant Sand und Lucinda Williams wichtige musikalische Referenzpunkte. 1998 veröffentlichten fearns die EP „Language of the Moment“, 2002 dann mit „Impatient Heart“ das erste Album. Es folgte eine ganze Reihe von Support-Shows für u. a. Rich Hopkins, Heather Miles und Hazeldine, sowie zwei Club-Touren durch Deutschland.
2006 verlagerte Hanna ihren Lebensmittelpunkt von Konstanz nach Köln, 2008 nahm fearns mit „Fearns Live – Beyond Expectations“ ein Live Album auf und trennte sich kurz darauf.
Seitdem ist Hanna Fearns solo und mit verschiedenen Begleitbands unterwegs.