Auf einer kleinen Farm, nur eine halbe Meile entfernt von der mexikanischen Grenze, wurde “Post Tropical” geboren. Dort, wo die entfernt vorbeifahrenden Güterzüge deutlich zu spüren sind und das Zwitschern der Vögel, die sich unter dem Dach eingenistet haben, stets zu hören ist. McMorrows umjubeltes Debütalbum „Early in the Morning“ kletterte in seiner Heimat Irland bis auf Platz 1 der Charts. Es gab Platin und die Platte wurde für den Choice Music Prize nominiert. McMorrow trat in der Royal Festival Hall auf, war bei TV-Star Jools Holland zu Gast und begeisterte mit dem Charity-Cover des Steve Winwood-Hits „Higher Love“. „Ich bin so stolz auf das Album, aber ich wollte eigentlich nie ein klassischer Singer- Songwriter sein. Wenn man die Songs meines Debüts bestmöglich live umsetzen will, wird man plötzlich als Folk-Musiker wahrgenommen. Dabei verbirgt sich hinter den Aufnahmen eigentlich etwas ganz anderes: All das, was ich selbst gerne höre.“ “Post Tropical” wird alle überraschen: „I habe vor Kurzem eine Festplatte gefunden mit alten Songs von mir. Ich hatte damals das komplette N.E.R.D. Album neu aufgenommen – bis auf die Vocals. Einfach so zum Spaß. Ich wollte meinen neuen Aufnahmen eben dieses Feeling geben, das ich an solchen Hiphop-Aufnahmen liebe.“ „Post Tropical“ ist zweifellos ein Schritt nach vorn. Das wird schon bei der ersten Single „Cavalier“ deutlich: ein Song, der sich langsam entwickelt: von sanft gespielten Keys, begleitet nur mit Handclaps bis zum großen, schnarrendem Brass-Arrangement mit Schlagzeug-Begleitung und McMorrows eigenwilligem Falsett. Auf dem Album werden neue Sounds und Klangwelten erkundet: 808-Sounds beim eindringlichen „Red Dust“, gelooptes Klavier bei „Look Out“ oder ein „Wasserfall-Effekt“ mittels zwölf Mandolinen bei „The Lakes. McMorrows manchmal surreales Songwriting hält die einzelnen Elemente zusammen. Er hat quasi alle Songs in Eigenregie geschrieben, produziert und auch selbst eingespielt. Das Gesamtgerüst von “Post Tropical” entstand innerhalb von acht Monaten. Zurück von der Tour, brachte McMorrow Hunderte Sound Files mit – unkategorisiert. Seiten über Seiten Songtexte wurden (aus)sortiert und überarbeitet. Kein einziger Song entstand auf der Gitarre – und nichts lief nach Plan ab. Die Aufnahme selbst fand schließlich auf der Farm nahe der mexikanischen Grenze statt. Die Location nutzten zuvor bereits die Yeah Yeah Yeahs, Beach House, Animal Collective oder At The Drive In. Drei Wochen Studiozeit boten McMorrow überraschend viel Freiraum. Er probierte neue Sounds aus, veränderte sie und brachte sie schließlich in die gewünschte „Form“ für sein neues Album. Das Ergebnis ist „Post Tropical“. Zur surrealen Platte passt auch das surreale Cover Artwork: eine Palme und ein Eisbär. „Es ist kräftezehrend, immer Schritt zu halten. Ein bestimmter Musikstil ist in der einen Woche angesagt, in der nächsten schon wieder komplett verschwunden“, sagt McMorrow. „‚Post Tropical’ dagegen kann man nicht genau einordnen. Die Songs klingen warm, irgendwie vertraut. Und doch gibt es immer auch eine bislang ungehörte Komponente. Ich wollte das Schönste schaffen, was ich mir vorstellen kann. Und das kam dabei heraus.“