DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN
„Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen“
Willkommen im Parallel-Universum der Popmusik!
Hier ist alles etwas heller, etwas rauer und herzlicher. Hier geht es um zufriedene Esel und einen kameradschaftlichen Tritt in die Eier. Um ein geglücktes Leben in der Katastrophe.
Mit anderen Worten: Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen ist zurück in der Stadt! Die Hamburg-Berlin-Connection von Carsten, Tim, Gunther, Philip und Heiko hat ihren Sound abermals verschärft und legt mit „Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen!“ ihr größtes und glücklichstes Album vor.
Die Liga bringt Mörder-Grooves („Das härteste Mädchen der Stadt), Barock-Pop („Mrs. Svendsens Heim für Esel“) und fordert eine Rehabilitierung für James Deans Beifahrer („Die ganze Welt ist gegen mich“). Da ist eine Faszination für elegante Regelübertretung („Der beste Zechpreller der Welt“), ein gerechter Ekel vor einem Fetisch namens „Arbeitsmoral“ („Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort“). Das ist der Rhythmus, wo man mit sollte, wenn man aus dem Wochenende was machen will. Kunstvoll im Kristallisationspunkt von Soul, Pop und einer entspannten Kneipenschlägerei gehalten, gibt es auch zarte Momente („Wärst Du nicht hier“) und realistische Romanzen („Ich bin gut genug für Dich“).
Die Liga hat alles.
Wer nicht mitfeiern kann bei einer ihrer stampfenden, ausgelassenen Shows, sollte das hier laut aufdrehen. Die Nachbarn beschweren sich? Die sind bloß in der letzten Phase der Verneinung, kurz bevor sie die Unausweichlichkeit der „Liga der gewöhnlichen Gentlemen“ akzeptieren.
FRIEDRICH SUNLIGHT
Gestern am Pool. Sommer. Es wird Zeit für eine neue Liebe. Friedrich Sunlight schauen spontan vorbei. Stellen die leeren Martinigläser aufs Tablett. Stecken deine zu Ende gespielte Roger-Nichols-Platte zurück in die Hülle. Bauen ihre Instrumente auf: Bass, Gitarre, Klavier, Schlagzeug. Oh, es klingelt – das muss das Streichquartett sein.
„Augsburg erinnert mich an San Francisco in den 1990er Jahren“, sagt der in Kalifornien aufgewachsene Musiker Kenji – heute zeigt der Sänger japanischer Abstammung mit der Band Friedrich Sunlight, dass Sunshine-Pop auch aus Süddeutschland kommen kann.
Kenji, der schon mit seinen Bands The Fairways, The Young Tradition und The Golden Eaves in der internationalen Indie-Pop-Szene für Aufsehen sorgte, singt im sonnig-leichtfüßigen Single-Debüt „Nicht ans Meer/Spuren“ (KUS 003), das beim Label „Kleine Untergrund Schallplatten“ erscheint: „Ich will nicht ans Meer, ich bleib’ lieber in der Stadt, weil die Stadt soviel mehr zu bieten hat, als Sonne und Wind“.